das
unsichtbare gewand:
als
er erschien war unsichtbar noch sein gewand man wusste nur, er kam aus einem andern land.
man
grüsste ihn und hätte gern erfahren woher er kam und was ihm widerfahren.
im
dorfcafe lud man ihn öfters ein, fragte ihn aus, bei einer flasche wein.
er
sagte wenig, doch schon nach ein'gen wochen wurde im dorfe viel über ihn gesprochen.
er
war sehr ehrlich sagte was er glaubte vielleicht war's falsch, ging über das erlaubte.
und
hinter ihm, mit vorgehaltener Hand, sprach über ihn im Dorfe Jung und Alt.
die
farbe, die sein kleid langsam erlangte war eine farbe, die er selbst nicht mehr erkannte.
im
vordergrund blieb man zu ihm stets freundlich doch was man dachte spürte er allzu deutlich.
als
einst er kam war unsichtbar noch sein gewand, nun war es schwarz und er verliess dies land.
von moritz
niederhäuser, gestorben 1990
an mit gift gestrecktem heroin.
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